Bei meinen bislang fünf Besuchen im Maasai-Dorf Lesoit in Tanzania wurde ich von Beginn an liebevoll und vorurteilsfrei in der Gemeinschaft begrüßt. Besonders die Kinder sind mir sofort ans Herz gewachsen. Sie begegneten mir sehr aufgeschlossen, berührten mein Haar, meine weiße Haut, lächelten mich an und brachten mir die erst Wörter in ihrer Sprache "Maa" bei und wollten wissen, wie diese Wörter in meiner Sprache heißen. Mir fiel auf, dass die Kinder ständig Husten und Schnupfen haben, viele nicht einmal Schuhe an den Füßen tragen und nicht ausreichend Kleidung besitzen, den mitunter kalten Temperaturen zu trotzen. Weiterhin fiel mir auf, dass nur ganz wenige Kinder in die Grundschule des Ortes gehen können und das nur unregelmäßig. In mir entstand der Wunsch, etwas für die Gemeinschaft zu tun.

Wichtig war mir jedoch zunächst herauszufinden, was für die Gemeinschaft nachhaltig hilfreich ist und nicht, was ich als  Mensch aus der privilegierten westlichen Welt als hilfreich erachte.

Als wichtigster Punkt wurde hier der Wunsch nach Schulbildung genannt, denn es ist den meisten Kindern nicht möglich regelmäßig die im Ort liegende Grundschule zu besuchen. Eine weiterbildende Schule (Secondary School) gibt es nicht in der fußläufiger Nähe, die es den Kindern ermöglichen würde, im Anschluss eine Berufsausbildung zu absolvieren.

So ist im Dezember 2021 das Konzept für unser gemeinsames Projekt "ERETO-Hope For Children" entstanden, das die Errichtung einer weiterbildenden Schule im Zentrum des Dorfes zum Ziel hat und rund 350 Kindern die Chance auf Bildung und eine anschließende Berufsausbildung ermöglichen soll.